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In sozialen Netzwerken austauschen

Das eigene Profil in den verschiedenen sozialen Netzwerken ist für viele heute eine wichtige private und berufliche Visitenkarte. Über soziale Netzwerke können Nutzerinnen und Nutzer sich präsentieren und schnell und einfach Inhalte teilen und mit anderen in Kontakt treten. Bekannte Plattformen sind beispielsweise Twitter, Facebook, YouTube, Instagram, aber auch berufliche Netzwerke wie LinkedIn oder Xing. Für die Nutzung dieser Plattformen müssen Sie sich in den meisten Fällen mit Ihrer E-Mail-Adresse und einem Passwort registrieren. Achten Sie hier auf sichere Logins mit einem starken Passwort und melden Sie sich nach der Nutzung ab, um Risiken wie Identitätsdiebstahl vorzubeugen (Sichere Logins nutzen).

Nach der Registrierung können Sie in den Netzwerken ein eigenes Profil erstellen. Sie entscheiden, welche Angaben Sie machen zu Benutzernamen, Hobbys, Interessen, Geburtsdatum, Wohnort oder Beruf und welches Profilbild Sie einstellen. Außerdem können Sie Ihre Privatsphäre schützen, indem Sie verkürzte oder anonymisierte Nutzernamen sowie Profilfotos ohne erkennbare Personen verwenden.

Ausgestaltet wird dieses eigene Profil mit dem regelmäßigen „Posten“ von Inhalten: Das können Wortbeiträge, Fotos, Videos oder Links sein. Zudem haben Sie die Möglichkeit, andere Beiträge zu kommentieren. Viele soziale Netzwerke bieten auch an, zu Veranstaltungen einzuladen oder sich in Gruppen gezielt über ein Thema auszutauschen. Wenn Sie etwas von sich preisgeben, machen Sie sich bewusst, wer die Veröffentlichung sehen kann: nur eine ausgewählte Person, Ihr Bekanntenkreis oder alle Internetnutzerinnen und -nutzer? Passen Sie vorab Ihre Privatsphäre-Einstellungen an, um beispielsweise den Kreis der Personen einzuschränken, der Ihre Inhalte einsehen und mit Ihnen in Kontakt treten darf. Daneben ist es oft zusätzlich möglich, privat über integrierte Messenger oder Chats Nachrichten an nur eine Person zu verschicken.

Mithilfe der sozialen Netzwerke können sich Menschen über regionale und internationale Grenzen hinweg austauschen. Alte Freundschaften können wiederbelebt und neue geschlossen werden. In den meisten Fällen bekommen Sie dafür eine Kontaktanfrage. Behalten Sie dabei immer im Hinterkopf, dass es auch Fake-Profile gibt. Bei diesen machen Menschen falsche Angaben über sich selbst, indem sie beim Geburtsjahr lügen oder ein Foto aus dem Internet nutzen. Einige sind auch komplett frei erfunden. Deswegen bleiben Sie immer skeptisch: Kennen Sie diesen Menschen bereits? Warum möchte er mit Ihnen Kontakt aufnehmen? Im Zweifel können Sie die Anfrage ablehnen. Einmal angenommene Kontakte können Sie zudem jederzeit wieder ablehnen oder blockieren. Sollten Sie über die sozialen Netzwerke belästigt werden, ist es ratsam, diesen Vorfall auch dem Anbieter zu melden (Belästigung und Beleidigung).

Beachten Sie ein paar Grundregeln des Austauschs:

  • Gehen Sie bewusst vorsichtig mit der Preisgabe persönlicher Informationen um, zu denen auch Fotos von Ihnen, von Ihren Freund/-innen und Ihrer Familie zählen. Gerade bei Informationen, die auch etwas über Ihre Kontakte aussagen, sollten Sie sich sicher sein, dass diese damit einverstanden sind.
  • Achten Sie auch auf die Persönlichkeitsrechte anderer sowie auf Urheber- und Nutzungsrechte beim Veröffentlichen fremder Bilder. Insbesondere bei Kinderbildern gilt ein besonders sensibler Umgang – aber auch bei allen anderen Fotos und persönlichen Daten von anderen Menschen.

Der Preis des Kostenlosen

Viele soziale Netzwerke bieten eine kostenfreie Nutzung an, zumindest in einer Basisversion. Verdienen die Anbieter kein Geld über erweiterte Funktionen und Abonnements, geschieht dies in der Regel über den Verkauf von Anzeigen. Zur Einblendung der Werbung verwenden die Plattformanbieter gesammelte Daten, die ihre Nutzerinnen und Nutzer bewusst oder unbewusst preisgeben. So kann Ihnen zielgerichtete, personalisierte Werbung angezeigt werden.

Dabei haben es Verbraucherinnen und Verbraucher nicht immer selbst in der Hand, wie viel der Dienst über sie erfährt: Andere Kontakte, mit denen das eigene Profil beispielsweise über Freundeslisten verknüpft ist, fließen ebenfalls in die Analyse zur personalisierten Werbung mit ein, da befreundete Personen oft ähnliche Interessen und Vorlieben teilen.

Betreiber sozialer Netzwerke sind gesetzlich verpflichtet, Sie über die Sammlung, Speicherung und Verwendung Ihrer Daten in einer Datenschutzerklärung zu informieren. Dabei setzt die Nutzung der Daten eine Einwilligung in die Datenschutzerklärung voraus. Diese wird gesondert neben den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) veröffentlicht, denen Sie bei der Anmeldung zusätzlich zustimmen müssen.

Linktipps:

Übung

Lernziel: Nutzen Sie soziale Netzwerke – anlassbezogen und sicher.

Für die Einzelarbeit:

  • Überlegen Sie sich drei Beiträge aus Ihrem Alltag, die Sie in einem sozialen Netzwerk veröffentlichen würden. Das können zum Beispiel Erlebnisse aus Ihrem Alltag, eine interessante Neuigkeit oder Fotos sein. Überlegen Sie, ob diese Beiträge Rückschlüsse auf Ihre persönlichen Daten wie zum Beispiel Wohnort oder Name zulassen.
  • Suchen Sie in einem oder mehreren sozialen Netzwerken die Accounts einer berühmten Persönlichkeit. Was erfahren Sie über ihr Leben? Würden Sie diese Informationen auch preisgeben?
  • Lesen Sie sich den Artikel „Datenschutz in sozialen Netzwerken: Meine Daten gehören mir“ von Klicksafe (EU-Initiative) und iRights.info. Einen Link finden Sie in der Linkliste. Gehen Sie die Fragen für die soziale Netzwerk durch, die Sie nutzen oder nutzen möchten. Setzen Sie die Sicherheitsmaßnahmen um.

Für Schulungsgruppen:

  • Durchsuchen Sie in verschiedenen Kleingruppen die Accounts verschiedener berühmter Persönlichkeiten nach privaten Informationen (zum Beispiel Wohnort, Geburtsort, Hobbys, Urlaubsaktivitäten, Berufsleben etc.). Was erfahren Sie? Welche dieser Informationen würden Sie von sich oder von Bekannten, Freund/-innen oder Familienmitgliedern niemals veröffentlichen, weil diese zu privat sind? Erstellen Sie dann in der Gruppe eine Liste.

Beleidigungen und Belästigungen

Die Kommunikation mit Freund/-innen, Familie und Bekannten in den sozialen Netzwerken ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geworden. Wie jeder Raum, in dem verschiedene Personen mit unterschiedlichen Motivationen zusammenkommen, hat aber auch dieser virtuelle Raum seine Schattenseiten. In den sozialen Medien kann es immer wieder zu Verleumdungen und Beleidigungen kommen. Digitale Nötigungen und Diffamierungen sind unter dem Begriff Cybermobbing (oder Cyberbullying) bekannt. Dazu kann zum Beispiel ein Account angelegt werden, der den Eindruck erweckt, vom Opfer angelegt worden zu sein. Anschließend werden beispielsweise in einem sozialen Netzwerk im Namen des vermeintlichen Kontoinhabers beziehungsweise der vermeintlichen Kontoinhaberin unangemessene Nachrichten geschrieben, unterstellte politische Ansichten gepostet, angebliche sexuelle Vorlieben behauptet oder unangenehme Fotos hochgeladen (Belästigung und Beleidigung).

Damit das digitale Kommunizieren sicher gelingt, lesen Sie mehr zu folgenden Empfehlungen im Kompetenzteil: