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Onlinedienste sicher nutzen

Vieles, was wir im Internet machen, ist darauf ausgelegt, Dinge mit anderen zu teilen oder gemeinsam an Inhalten zu arbeiten. Viele Onlinedienste sind Cloud-Dienste, das heißt, dass Sie über das Internet jederzeit und von jedem Ort auf diese zugreifen können. Ein beliebter Cloud-Dienst ist zum Beispiel ein Onlinespeicher, bei dem Sie Daten wie Ihre Texte, Fotos oder sonstigen Dateien hinterlegen und diese von verschiedenen Endgeräten aufrufen oder sie mit anderen teilen können. Einige Anbieter ermöglichen es Ihnen auch, Ihre Daten mit online ausführbaren Anwendungen zu bearbeiten, etwa mit einem Programm zur Textbearbeitung. Die Anwendung muss dafür nicht auf Ihrem Rechner installiert sein. Stattdessen können die gespeicherten Dateien über einen Browser direkt in der Cloud bearbeitet werden. Jedoch bedeutet das auch, dass ein Dritter – in diesem Fall der Cloud-Diensteanbieter – unter Umständen Zugang zu nichtveröffentlichten Dokumenten wie Entwürfen erhalten kann.

Als weiteres Beispiel kann auch Web-Mail als Cloud-Dienst realisiert werden. Anbieter stellen Ihnen online ein Postfach für Ihre E-Mails zur Verfügung. Die Nachrichten Ihres Onlinepostfachs befinden sich dabei auf Servern des Anbieters. Sie können von jedem Ort aus und mit jedem internetfähigen Gerät auf Ihre E-Mails zugreifen

Zunehmend mehr Menschen nutzen auch Geräte wie Smartwatches oder Fitnesstracker (internetfähige Geräte für das Handgelenk), die ihre Aufzeichnungen je nach Einstellung mit cloudbasierten Onlinediensten synchronisieren. Dabei müssen Sie sich bewusst machen, dass Sie gegebenenfalls Gesundheitsdaten an die Anbieter übermitteln. Diese können die Daten automatisiert nach bestimmten Kriterien auswerten. 

Auch Video- oder Musik-Streaming-Plattformen sind Cloud-Dienste. Bedenken Sie, dass der Anbieter eines Streamingdienstes über die Analyse des jeweiligen Nutzerverhaltens die Möglichkeit hat, Auswertungen zu erstellen und so zum Beispiel zielgerichtet Werbung einzublenden oder ihre politischen und religiösen Einstellungen in Erfahrung zu bringen.

Weitere Informationen erhalten Sie im Kompetenzteil unter:

Übung

Lernziel: Cloud-Angebote kennenlernen und nutzen.

Für die Einzelarbeit:

  • Stellen Sie sich vor, Sie haben in Ihrem Urlaub viele Videos aufgenommen. Sie wollen diese nun Freund/-innen oder Familienmitgliedern zukommen lassen. Es sind aber zu viele und zu große Dateien, um sie per E-Mail zu versenden. Welche Möglichkeiten haben Sie? Entscheiden Sie sich für eine Cloud? Wenn ja, wie gehen Sie vor?
  • Fitnesstracker sind kleine Geräte, ähnlich einer Uhr, die Sie um das Handgelenk tragen und die Ihre Bewegungsaktivitäten aufzeigen. Aber was passiert mit den Daten? Werden diese auf der Uhr gespeichert? Recherchieren Sie.

Tipp: Digitalisierte Bücher nennt man übrigens E-Books. Kennen Sie Buchhändler/-innen im Internet, die E-Books anbieten? Welche Vorteile haben E-Books gegenüber Büchern aus Papier? Welche Nachteile? Wo würden Sie Ihre E-Books abspeichern, wenn Sie mit verschiedenen Geräten, zum Beispiel zu Hause mit Ihrem Tablet und unterwegs mit Ihrem Smartphone, das E-Book immer an der Stelle weiterlesen möchten, bei der Sie zuletzt aufgehört haben?

Für Schulungsgruppen:

  • Machen Sie eine Umfrage: Gibt es bereits Teilnehmer/-innen, die Cloud-Dienste nutzen? Wenn ja, wofür und warum? Was ist bei der Nutzung der jeweiligen Cloud-Dienste zu beachten? Erstellen Sie gemeinsam eine Liste.

Datenschutz bei Onlinediensten

Wollen Sie einen Onlinedienst nutzen, müssen Sie wissen, dass in der Regel auch personenbezogene Daten bei der Anmeldung erhoben werden, wie zum Beispiel Ihr Name, Ihre Kontodaten (zum Beispiel, wenn der Dienst kostenpflichtig ist), Ihre Adresse und nahezu immer Ihre E-Mail-Adresse.

Für den EU-Raum gilt: Bei der Nutzung des Onlinedienstes treten Sie in ein Rechtsverhältnis mit dem jeweiligen Anbieter. Daraus ergeben sich für Sie Rechte. So haben Sie beispielsweise das Recht zu erfahren, wie Ihre personenbezogenen Daten beim Anbieter gespeichert, verarbeitet und ob, wann und an wen sie gegebenenfalls weitergeleitet werden. Solche Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung des Onlinedienstes. Darin werden Sie über den Zweck, die Dauer, die Art und Weise und die Weitergabe Ihrer Daten aufgeklärt.

Seit Mai 2018 bildet die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zusammen mit weiteren nationalen Vorschriften den gültigen rechtlichen Rahmen für Ihren Datenschutz.

Darüber hinaus wird in der EU zusätzlich zu den Regeln der DSGVO an einer ePrivacy-Verordnung (ePVO) gearbeitet, die unter anderem den Umgang mit der Speicherung von Cookies regeln soll.  

Linktipps:

Übung

Lernziel: Lernen Sie die Möglichkeiten der Datenschutzeinstellungen bei Onlinediensten kennen.

Für die Einzelarbeit:

  • Stellen Sie sich folgende Fragen: Wie gehe ich mit Datenschutzerklärungen um? Lese ich sie? Klicke ich sie nur weg? Warum verhalte ich mich so?
  • Erstellen Sie eine Liste mit Ihren persönlichen Informationen, die Sie nicht im Internet veröffentlichen wollen. Wenn Sie unsicher sind, beantworten Sie sich folgende Frage: Würden Sie wollen, dass diese Information in der Zeitung steht?
  • Nutzen Sie dann eine Suchmaschine und prüfen Sie, welche Informationen über Sie frei im Internet verfügbar sind.

Für Schulungsgruppen:

  • Besuchen Sie unterschiedliche Webseiten, finden Sie auf diesen die Datenschutzerklärungen, lesen oder überfliegen Sie diese und fassen Sie sie kurz zusammen. Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit denen der weiteren Teilnehmer/-innen. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede stellen Sie fest? Kennen Sie Beispiele für aus Ihrer Sicht nutzerfreundliche Datenschutzerklärungen?